Für die Zukunft: Eine europäische Wasserstoffstrategie
Der Ausbau der Gasinfrastruktur, hier fotographiert im Jahr 2012 beim Ausbau der Gasleitung Sannerz-Rimpar (Betreiber: Open Grid Europe) könnte theoretisch eine Maßnahme sein, um grüne Gas aufzunehmen und den Ausbau der Höchstspannungstrassen im Strombereich zu minimieren. Nach meiner Auffassung sind die Gasnetze für eine europäische Wasserstoffstrategie zur Defossilierung der Wirtschaft/Gesellschaft jedoch nicht die beste Ausgangsbasis.

Aufbau einer Essential Facility zur Dekarbonisierung des fossilen Sektors

Das dem amerikanischen Wettbewerbsrecht entlehnte Konzept "Essential Facility" beschreibt den Monopolcharakter einer Infrastruktur. Da das Monopol meist natürlich gewachsen ist und deren Replikation anderen Marktteilnehmern unter wirtschaftlichen Maßstäben nicht möglich ist, ist der Zugang zu den Leistungen der Infrastruktur für einen effektiven Wettbewerb 'essentiell'. Daraus leitet sich der Bedarf einer umfassenden Regulierung des Betreibers ab. Wenn die Aufgabe einem staatlichen Betreiber übergeben wird, kann von dessen völliger Interessenlosigkeit hinsichtlich des Zugangs zu dieser Infrastruktur ausgegangen werden.

Die Verwendung des Begriffs "Essential Facility" geschieht jedoch auch mit einem nicht unbeabsichtigten Mißbrauch des Adjektivs. Nachhaltige Lösungen erfordern entschiedene Strategien. Die Wasserstoffwirtschaft, bleibt sie nicht nur Vision, wird eine wesentliche, wenn nicht essentielle Rolle bei der Dekarbonisierung spielen.